„Leben“ von Hilde Möller ist ein berührender autobiographischer Roman, die Geschichte eines ausgefüllten, abwechslungsreichen Frauenschicksals der heutigen Zeit, mit all seinen Höhen und Tiefen.
Klappentext:
Zwei Ehen, drei Männer, vier Länder, viele Kinder. Glück und Selbstzweifel, Aufbrüche, Zusammenbrüche, Schicksalsschläge, leben!
Als Georg bei einem Spaziergang neben ihr tot zusammenbricht, scheint Hannahs Leben seinen Sinn zu verlieren.
Doch sie greift zur Feder, schreibt …
Auf dem Cover meiner Ausgabe aus dem Jahr 2009 sitzt eine Frau alleine und blickt hinaus aufs Meer. Das Foto symbolisiert sehr gut die Situation der Protagonistin, die sich im Laufe ihres Lebens trotz großer Familie sehr oft alleingelassen fühlte, nicht erst als ihr Mann verstarb. Der Schreibstil ist nicht nur flüssig, sondern besticht u.a. dadurch, dass die Autorin sehr gelungen Stimmungen einfängt: Das Fremdartige und gleichermaßen Faszinierende anderer Kulturen ebenso wie die Atmosphäre von Städten, romantische Momente der Zweisamkeit und die Herausforderungen des Alltags mit einer zahlreichen Kinderschar, Krisenzeiten und traumhafte Reisen. Immer wird man durch die Lebendigkeit des Erzählstils in die Welt der Protagonistin hineingezogen.
Erzählt wird abwechselnd in zwei Zeitebenen. Beginnend mit dem plötzlichen Tod ihres Mannes im Jahr 2001, in Ich-Form, durch Kursivschrift sich von der rückblickenden chronologischen Erzählung abhebend. Den Hauptteil nimmt die Erzählung ein über Hannah und Georg, über die 43 Jahre ihres abwechslungsreichen gemeinsamen Lebens, beginnend mit dem Jahr 1957.
Im Mittelpunkt steht Hannah. Und es geht nicht nur um Hannahs persönliches Schicksal, sondern im Prinzip verkörpert sie die Position der Frauen in den 50er bis 70er Jahren, wo die Männer das Sagen hatten, sich primär dem Beruf, ihrer Karriere widmen konnten, die Frauen auf das Hausfrauendasein und Kindererziehen reduziert wurden, einfach aus einer Selbstverständlichkeit aus Sicht der Männer heraus. Und Hannah will mehr sein als „nur Hausfrau“, als „nur Mutter“, als „Georgs Frau“. Sie träumt davon als Individuum, als sie selbst wahrgenommen zu werden, sie will echte Partnerschaft.
Ich empfand während des Lesens unheimliche Bewunderung für diese Frau, die die ständig wachsende Kinderschar mehr oder weniger alleine aufziehen musste, weil der Mann beruflich stark eingespannt und vielfach sogar auf Reisen war. Sie trug für den funktionierenden Haushalt und die Kinder die Verantwortung. Doch sie selbst, ihre eigene Persönlichkeit blieb dabei auf der Strecke, es ist ein langer, schwieriger Weg mit vielen Tiefen und Krisen, bis sie nicht nur Selbstbewusstsein und Gleichberechtigung erlangte, sondern sogar Erfolge und Anerkennung.
Mich hat dieser Roman sehr berührt. Einerseits die Trauer um den geliebten Mann. Andererseits die Kraft, die in dieser Frau immer steckte, auch wenn sie sie nicht wahrnahm und eher unter Minderwertigkeitskomplexen litt. Mich beeindruckte die Abenteuerlust, der Mut, sich immer in Unbekanntes, Neues zu stürzen. In keiner Phase war diese Lebensgeschichte langatmig, im Gegenteil, sie hat mich gefesselt wie so mancher Krimi, diese ehrliche Schilderung von Krisen, Schicksalsschlägen, all diese facettenreichen Emotionen. Letztlich macht so eine Story auch einem selber Mut, was ein Mensch alles bewältigen und zum Guten wenden kann.
Für mich war „Leben“ mein Lesehighlight in diesem Jahr! Eine unbedingte Leseempfehlung meinerseits und natürlich 5 Sterne!
Ihr Lieben, über Ostern habe ich Hilde Möllers autobiographischen Roman gelesen - ein sehr beeindruckendes Buch, das mich nicht mehr losliess beim Lesen. Ich habe das Buch verschlungen.
Das Buch beginnt mit einem einschneidenden Ereignis: Der Verlust des Ehepartners - Leere und Einsamkeit, die sich über die Seele legen. Ein gemeinsames Leben endete schmerzlich. Es war geprägt von Liebe und Glück, aber auch von Leid, Schmerz und Zusammenbrüchen. Hannah, eine starke Frau, die ihren Lebensmut nie verloren hat, erzählt uns ihr bewegtes Leben.
Die junge Hannah, Anfang 20, hat bereits eine erste Ehe hinter sich. Mit ihrem Mann Harald ist sie nach Persien gezogen, hat alles Bekannte hinter sich gelassen. Als die Ehe jedoch scheitert, kehrt sienach Deutschland zurück, um eine Ausbildung zu absolvieren. Dort lernt sie den zehn Jahre älteren Georg kennen. Ein "magisches Band", zwischen den Beiden entwickelt sich zu einer tiefen Liebe.
Es folgen sieben Schwangerschaften und Hannah stellt ihre eigenen Pläne zurück, überlässt ihrem Mann die Rolle des Versorgers. Die Familie zieht in die Türkei, dann für kurze Zeit zurück nach Deutschland und schließlich nach Spanien. Die Sehnsucht nach fremden Ländern und fremder Kultur zieht sich durch das gesamte Buch. Die Orte werden so bildlich beschrieben, dass ich beim Lesen den Eindruck hatte, selbst dort zu sein. Auch Hannahs ganzes Umfeld schien mir irgendwann sovertraut, als würde ich sie persönlich kennen.
Irgendwann beginnt Hannah, sich selbst zu verlieren.....in der Rolle als Ehefrau und siebenfacher Mutter zu stagnieren, sich "klein" zu fühlen neben ihrem beruflich erfolgreichen Ehemann. Ihre eigenen Pläne, Träume und Wünsche sind auf der Strecke geblieben. Es folgen Verzweiflung und schwere Krisen. Doch Hannah kämpft....
Zu viele Einzelheiten möchte ich natürlich nicht verraten, um die Spannung zu erhalten, falls je-mand das Buch lesen möchte: Ein mitreissendes, fesselndes Buch! Man möchte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich habe geweint und auch ein bisschen gelacht, ich habe wirklich mitgelitten und mitgefiebert, die ganze Bandbreite ihrer Gefühle miterlebt.
Hildes Biographie macht Mut. Sie zeigt, dass es selbst aus den schlimmsten Krisen mit innerer Stärke einen Ausweg gibt. Auf bewundernswerte Weise und mit enormer innerer Stärke hat sie es geschafft. Man spürt in jeder Zeile des Buches ihren Glaube an Hoffnung und Glück - an das Leben.
Mein absoluter Lesetipp!
Wie beschreibe ich am besten was das Buch "leben" von Hilde Möller mit mir machte?
Vom ersten Satz an riss es mich unwiderstehlich mit, packte mich ganz tief in meiner Seele und ließ mich bis zur letzten Seite nicht mehr los. Fast schon mit angehaltenem Atem verschlangen sich Seite um Seite dieser ausgesprochen lebendigen, emotionalen und sehr interessanten Lebensgeschichte.
Ich musste es in einem Zug durchlesen und doch immer wieder Pausen einlegen um es portionsweise in Häppchen sacken zu lassen.
Kurz gesagt, es ließ mich während des Lesens nicht los und begleitet mich auch jetzt noch sehr oft in meinen Gedanken.
Es ist so, die besten und spannendsten Geschichten / Thriller schreibt das Leben selbst.
Danke liebe Hilde Möller, dass Du uns Lesern diesen wunderbaren Einblick gewährt hast.
Bitte schreib weiter, Renate Vollmer
***Buchrezension***
Stephanie Pinkowsky hat den autobiografischen Roman "leben" von Hilde Möller rezensiert. Erschienen ist er bereits 2016 bei uns im Verlag.
„leben“ – Ein autobiographischer Roman von Hilde Möller. Eine Lebensgeschichte, die berührt und auch beeindruckt.
Bereits zu Beginn des Buches wird der Leser mit einem sehr einschneidenden Ereignis konfrontiert: Der Verlust eines Ehepartners. Die Leere und Einsamkeit, die sich über die Seele des Hinterbliebenen legt. Ein gemeinsames Leben endete jäh. Es war geprägt von Liebe und Glück, aber auch von Leid, Schmerz und Zusammenbrüchen. Wir lernen Hannah kennen. Eine starke Frau, die ihren Lebensmut nie verloren hat.
Die junge Hannah, Anfang 20, hat bereits eine erste Ehe hinter sich. Mit ihrem Mann Harald ist sie nach Persien gezogen, hat alles Bekannte hinter sich gelassen. Als die Ehe jedoch scheitert, kehrt sie nach Deutschland zurück, um eine Ausbildung im Hotelfach zu absolvieren. Dort lernt sie den zehn Jahre älteren Georg kennen. Sofort spürt man die besondere Verbindung, das „magische Band“, das zwischen den beiden zu bestehen scheint und sich zu einer tiefen Liebe entwickelt.
Es folgen die erste von sieben Schwangerschaften und die Hochzeit; Hannah stellt ihre eigenen Pläne zurück, überlässt ihrem Mann die Rolle des Versorgers. Die Familie zieht in die Türkei, dann für kurze Zeit zurück nach Deutschland und schließlich nach Spanien. Die Sehnsucht nach fremden Ländern und fremder Kultur zieht sich durch das gesamte Buch. Die Orte werden so bildlich beschrieben, dass ich als Leserin den Eindruck bekam, selbst dort zu sein. Auch Hannah und ihre Familie schienen mir irgendwann so vertraut, als würde ich sie kennen.
Irgendwann beginnt Hannah, sich selbst zu verlieren, in der Rolle als Ehefrau und siebenfache Mutter zu stagnieren. Sie fühlt sich „klein“ neben ihrem beruflich erfolgreichen Ehemann. Wo sind ihre eigenen Pläne, Träume und Wünsche geblieben? Sie beginnt, innerlich zu rebellieren. Es folgen schwere Krisen, Verzweiflung und Sucht; ein Strudel scheint sie hinab zu reißen. Doch Hannah kämpft dagegen; sie will nicht nur existieren, sondern „leben“. Immer wieder werfen Schicksalsschläge sie zurück, dessen Leid man wohl nur ermessen kann, wenn man ähnliches durchlebt hat. Zu viele Einzelheiten möchte ich natürlich nicht verraten, um den künftigen Lesern die Spannung zu erhalten.
Ich habe wirklich mitgelitten, mitgefiebert und auch mitgelacht. Diese Biographie macht Mut; sie zeigt, dass es selbst aus den schlimmsten Krisen einen Ausweg gibt. Hannah hat es auf bewundernswerte Weise und mit enormer innerer Stärke geschafft. So einschneidend und tragisch die Ereignisse, die die Autorin beschreibt, auch sein mögen – man spürt in jeder Zeile des Buches den Glaube an Hoffnung und Glück – ans Leben. Mein absoluter Lesetipp!
5.0 von 5.0 Sternen Eine Autobiographie, die mich sehr bewegt hat!
Von Amazon Kunde am 9. Dezember 2017
"leben" - Ein autobiographischer Roman von Hilde Möller. Eine Lebensgeschichte, die berührt und auch
beeindruckt.
Bereits zu Beginn des Buches wird der Leser mit einem sehr einschneidenden Ereignis konfrontiert: Der Verlust eines Ehepartners. Die Leere und Einsamkeit, die sich über die Seele des
Hinterbliebenen legt. Ein gemeinsames Leben endete jäh. Es war geprägt von Liebe und Glück, aber auch von Leid, Schmerz und Zusammenbrüchen. Wir lernen Hannah kennen. Eine starke Frau, die ihren
Lebensmut nie verloren hat.
Die junge Hannah, Anfang 20, hat bereits eine erste Ehe hinter sich. Mit ihrem Mann Harald ist sie nach Persien gezogen, hat alles bekannte hinter sich gelassen. Als die Ehe jedoch scheitert,
kehrt sie nach Deutschland zurück, um eine Ausbildung im Hotelfach zu absolvieren. Dort lernt sie den zehn Jahre älteren Georg kennen. Sofort spürt man die besondere Verbindung, das "magische
Band", das zwischen den beiden zu bestehen scheint und sich zu einer tiefen Liebe entwickelt.
Es folgen die erste von sieben Schwangerschaften und die Hochzeit; Hannah stellt ihre eigenen Pläne zurück, überlässt ihrem Mann die Rolle des Versorgers. Die Familie zieht in die Türkei, dann
für kurze Zeit zurück nach Deutschland und schließlich nach Spanien. Die Sehnsucht nach fremden Ländern und fremder Kultur zieht sich durch das gesamte Buch. Die Orte werden so bildlich
beschrieben, dass ich als Leserin den Eindruck bekam, selbst dort zu sein. Auch Hannah und ihre Familie schienen mir irgendwann so vertraut, als würde ich sie kennen.
Irgendwann beginnt Hannah, sich selbst zu verlieren, in der Rolle als Ehefrau und siebenfache Mutter zu stagnieren. Sie fühlt sich "klein" neben ihrem beruflich erfolgreichen Ehemann. Wo sind
ihre eigenen Pläne, Träume und Wünsche geblieben? Sie beginnt, innerlich zu rebellieren. Es folgen schwere Krisen, Verzweiflung und Sucht; ein Strudel scheint sie hinab zu reißen. Doch Hannah
kämpft dagegen; sie will nicht nur existieren, sondern "leben". Immer wieder werfen Schicksalsschläge sie zurück, dessen Leid man wohl nur ermessen kann, wenn man ähnliches durchlebt hat. Zu
viele Einzelheiten möchte ich natürlich nicht verraten, um den künftigen Lesern die Spannung zu erhalten.
Ich habe wirklich mitgelitten, mitgefiebert und auch mitgelacht. Diese Biographie macht Mut; sie zeigt, dass es selbst aus den schlimmsten Krisen einen Ausweg gibt. Hannah hat es auf
bewundernswerte Weise und mit enormer innerer Stärke geschafft. So einschneidend und tragisch die Ereignisse, die die Autorin beschreibt, auch sein mögen - man spürt in jeder Zeile des Buches den
Glaube an Hoffnung und Glück - ans Leben. Mein absoluter Lesetipp!
5.0 von 5.0 Sternen wieviel Leben hat ein Leben?
Nach einer kurzen ehe, die sie in den Iran führt und ihre Neugier auf andere Kulturen befriedigt, lernst sie die Liebe ihres Lebens
kennen. Entgegen der Aussage des Arztes wird sie schwanger, fast jedes Jahr. Jedes Mal ist es für sie ein großes Risiko, jedes Mal überwindet sie ihre Ängste. Ihre uneingeschränkte Liebe zu ihrem
Mann hält sie nicht davon ab, mit einer großen Familie nach Spanien auszuwandern. Aber die nächste Schwangerschaft ist eine echte Bedrohung für ihr Leben. Sie übernimmt Verantwortung und läßt
sich sterilisieren, was bei ihr eine psychische Krise auslöst. Ist sie überhaupt noch eine Frau? Ihre Identität ist ihr offensichtlich abhanden gekommen, diese große Liebe hielt ihre Abhängigkeit
lange verschleiert, was ihr jetzt schmerzlich bewußt wird. Totaler Absturz mit Alkohol-Abhängigkeit - auch aus dieser Situation rettet sie sich. Weitere Schicksalsschläge wie eine Krebsdiagnose,
Herzinfarkt des Mannes, drohen, sie zu zerbrechen. Aber sie bewahrt in der tiefsten Verzweiflung ein Fünkchen ihres positiven Lebensatems, aus dem sie langsam neue Kraft erschafft, denn tiefe
Verluste warten auf sie.
Letztes Wochenende - morgens 7 Uhr Berliner Hauptbahnhof - Bahnfahrt nach Stralsund und ein Buch in der Hand, die Voraussetzung für ein entspanntes Wochenende. In Eberswalde kämpfte ich zum 1.
Mal mit den Tränen. Hanna, auch ich hab mit Dir gelebt und gelitten - Deine Worte könnten manchmal von mir sein, ich denke wir sind in etwa gleichem Alter, so viel Nähe!
Hab 1000 Dank dass Du dies Buch geschrieben hast und uns somit teilhaben läßt an den Gefühlen, Emotionen, wo jeder einen Teil von sich wiedererkennt! Nach einem Tag intensiver Wanderung am
Kreidefelsen auf Rügen freute ich mich auf die Bahnfahrt zurück nach Berlin, aufgewühlt, neugierig auf Deine nächsten Herausforderungen, die Dir das Leben stellt. Du zeigst, der Mensch kann mehr
ertragen als er sich zugemutet hat. Und wenn man - wie Du - so intensiv lebt und liebt - ist die Chance auf Verletzungen eben größer als wenn man abwägt und "vorsichtig" ist. Deine Geschichte ist
für mich ein beispielloses Lebensbekenntnis! Ich danke Dir, dass ich Dich durch das Lesen Deines Buches begleiten durfte! Und ich danke Caroline Regnard-Maier, die mich durch Facebook auf Dein
Buch aufmerksam gemacht hat! Rosl Reddy
Teil von sich wiederfindet und es daher so real erscheinen läßt!
5.0 von 5.0 Sternen Offener Brief an die Autorin....
Meine Rezension ist ein Brief an die Autorin, die im autobiografischen Roman den Namen „Hannah“ trägt…..:
5.0 von 5.0 Sternen leben - kein Ratgeber, aber dennoch ratgebend
5.0 von 5.0 Sternen Die fesselnde Autobiografie einer bewundernswerten Frau
Heute Morgen um 4
Uhr habe ich den Roman 'leben' von Hilde Möller fertig gelesen.
5.0 von 5.0 Sternen leben handelt vom lebenslangen Ringen einer mutigen Frau um Identität und Selbstbestimmung.
Eine Leserin schreibt
„Das Buch mit dem Titel "leben" hat mich einige schlaflose Nächte gekostet. Es ging mir derart unter die Haut, dass ich es fast nicht mehr weglegen konnte. Es ist sehr direkt und stringent geschrieben, die zwei Erzählebenen ergänzen und erläutern sich gegenseitig. So ein reiches Leben in einer geschliffenen und fein charakterisierenden Sprache zu schildern, dazu gehört sehr viel Konzentration und Vorstellungskraft.“
leben handelt vom lebenslangen Ringen einer mutigen Frau um Identität und Selbstbestimmung.
Von Waltraud Hoffmann
Ich habe Frau Möllers Buch von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen und konnte viele Situationen und Erlebnissen regelrecht miterleben. Sie lässt an Ihrem bewegten Leben teilnehmen
scheut es nicht tiefe Einblicke in ihre Gefühle zu geben. Ich habe mich mit ihr gefreut, auch mit ihr getrauert, (selbst ihre Erfahrungen bestätigt) weil Freude und Trauer so dicht beieinander
liegen. leben ist Geschichte einer großartigen Frau, die sich niemals scheute in unbekannte Länder und Gebiete aufzubrechen, oftmals Grund zum aufgeben gehabt hätte und Gott sei Dank immer wieder
die Kraft fand weiter zu leben.
Kommentar zu "leben" beim Bookcrossing Ring/Ray:
http://www.bookcrossing.com/journal/9974214
"Nun bin ich fast durch mit dem Buch. Es ist ergreifend geschrieben. Ein bisschen erinnert mich manches an meine Mutter - sie gebar 11 Kinder. Aber das Leben der beiden Frauen ist doch sehr
unterschiedlich verlaufen. Diese Unruhe in Hilde Möller, immer irgendwo anders sein zu wollen und alles perfekt machen zu müssen ohne Hilfe - und dann der Kampf um die Gleicberechtigung und das
Wachsen ihres Selbstwertgefühls - alles wunderbar wiedergegeben."
"Irgendwo ist immer ein Weg"
Von Katerina Ankerhold
AUTORIN Hilde Möller möchte mit ihrem autobiographischen Roman "leben" Menschen Mut machen
"Zwei Ehen, drei Männer, vier Länder, viele Kinder, Glück und Selbstzweifel, Aufbrüche, Zusammenbrüche, Schicksalsschläge, leben!" Der Text auf der Rückseite des autobiografischen Romans "leben" von Hilde Möller klingt nach einem Leben voller Höhen und Tiefen. Ein Blick in das fast 400 Seiten starke Buch bestätigt den ersten Eindruck. Die Autorin beschreibt darin ihr Leben von ihrer Jugend bis 2002. Obwohl sie ihren eigenen und die Namen ihrer Kinder verändert habe, sei alles, was sie schreibt, wirklich passiert, betont sie. "Entweder ich schreibe so ein Buch ehrlich oder gar nicht." Die Kleinschreibung des Titels "leben" sei eine bewusste Entscheidung gewesen, erzählt sie. Er soll Aktivität ausdrücken. Dieser Gedanke wird dem Inhalt des Romans auch gerecht.
Denn aktiv gelebt hat Hilde Möller wahrlich, und tut es immer noch. 1936 geboren, wuchs die Autorin - im Roman Hannah - während des Krieges auf und erlebte die Zeit danach als junge Frau. Trotz einer schweren Herzerkrankung, aufgrund derer ihr die Ärzte von Beruf und Familie abraten, heiratet Hannah zwei Mal, reist mit ihrem ersten Mann in den Iran, begleitet ihren zweiten nach einer Hotelfachausbildung nach Brüssel und Ankara, lebt dann mit ihm 28 Jahre lang in Madrid und bekommt sieben Kinder in achteinhalb Jahren. Permanent hat sie mit den traditionellen Geschlechterverteilungen zu kämpfen. Der Überforderung nicht gewachsen, sucht sie Hilfe im Alkohol, findet aus ihrer Abhängigkeit jedoch wieder hinaus. Anfang der 1990er Jahre kehrt sie gemeinsam mit ihrem Mann nach Deutschland zurück. Nachdem sie gerade den Darmkrebs besiegt hat, bricht ihr Leben mit einem Mal zusammen, als ihr Mann plötzlich stirbt. Nur mühsam hält sie sich aufrecht und wird noch einmal niedergeworfen, als einer ihrer Söhne kurze Zeit später ermordet wird.
"Ich hatte die Wahl: entweder aufgeben oder neu anfangen", sagt Hilde Möller. Sie entschied sich für zweiteres. Seit dem Verkauf ihres Hauses vor sieben Jahren lebt die Autorin in der Seniorenresidenz "Mundus" in der Mainzer Innenstadt. Sie hält Musikvorträge und liest aus ihren Romanen. Die Standhaftigkeit, mit der sie über ihr Leben spricht, und - vor allem - die Kraft, mit der sie es gemeistert hat, sind bewundernswert. Gewiss sei nicht alles rosig, sagt sie. "Doch mein Glas ist halbvoll, nicht halbleer."
Mit ihrem Buch möchte sie den Lesern, besonders aber Frauen, Mut machen. "Es gibt keine Grenze. Irgendwo ist immer ein Weg", sagt die Autorin. Ihre wichtigste Botschaft sei die Gleichberechtigung von Mann und Frau. Als das "verlogenste Jahrzehnt" bezeichnet sie die Zeit, in der sie aufwuchs. Obwohl die Frauen nach dem Krieg so viel geleistet hätten, sei die Gesellschaft zu den alten Geschlechterverteilungen zurückgekehrt. Das nächste Mal soll sie am Weltfrauentag in der Nähe von Worms aus ihrem Buch lesen. Zu kaufen gibt es Hilde Möllers Autobiografie unter anderem in den Geschäftsstellen dieser Zeitung.
06.10.2009 - Redaktion GONSENHEIM
Schonungslos ehrlich
Die inzwischen aus verschiedenen Rundfunk- , TV- und ZeitungsInterviews bekannte Mainzer Schriftstellerin Hilde Möller stellte Anfang Okober nochmals ihren autobiografischen Roman „leben" vor.
Dieses Mal im wunderschönen Ambiente des Barocksaales des Gonsenheimer Rathauses. Obwohl sie ihren Namen und den ihrer Kinder geändert habe, sei alles wirklich so passiert, ließ sie das Publikum
wissen. Mit viel Enthusiasmus las sie Teile aus ihrem „leben" vor.
Das Buch erzählt von einigen schweren Krankheiten, davon dass die Protagonistin drei Berufe erlernt und dass sie schon von Kindheit an kämpfen und sich immer wieder in einer „Männerwelt"
behaupten muss. An vielen Stellen fragt man sich, wie kann ein einzelner Mensch soviel erleben, soviel durchmachen und trotzdem noch so lebensbejahend und neugierig auf das Kommende sein? Möller
schildert in dem Buch auch ihren Aufenthalt in vier Ländern und das Leben mit sieben Kindern. Es geht um ein Alkoholproblem, um ihr eintöniges Leben mit viel Arbeit, der sie sich kaum noch
gewachsen fühlt und um eine Affäre mit einem anderen Mann obwohl sie eigentlich Georg, ihren Ehemann liebt. Sie will alles ändern, will wieder anerkannt sein, bewundert und als Frau gesehen
werden. Sie möchte so manches Mal ausbrechen und ist doch dann genau wieder mit dem glücklich, was sie gerade wegwerfen wollte. Als ihr Georg plötzlich stirbt, weiß sie zunächst.keinen Ausweg und
glaubt, nichts geht mehr. Doch dann besinnt sie sich auf das was sie schon immer wollte - schreiben!
Gerade diese Ehrlichkeit, dass sie nichts auslässt, auch an Selbstkritik nicht spart, macht das Buch so lesenswert. Es wurde geschrieben und vorgelesen von einer interessanten Frau und sie gibt
allen die Zuversicht - „alles kann man, wenn man es nur wirklich will...!" Ihr Motto: jetzt erst recht!
„leben" ist Hilde Möllers viertes Buch und im Alkyon Verlag erschienen.
12.09.2008 - Wiesbadener Kurier
Ein Leben wie ein offenes Buch
Hildegard Möller spart in ihrer Autobiographie auch Unangenehmes nicht aus
Im Rahmen einer Veranstaltung des Seniorenkulturkreises Taunusstein stellte die Autorin und Musikliebhaberin Hildegard Möller ihr neues Buch „Leben" vor. Bei ihrem vierten Buch handelt es sich um eine Autobiographie.
Von Elena Häffner
HAHN - „Sehr mutig" nennen es die einen, „bewundernswert offen" die anderen Zuhörer. Hildegard Möller dagegen sagt, sie sei vor der Veröffentlichung vor allem aufgeregt gewesen. Und ein bisschen
Angst hatte sie auch. Es sei, so erklärt sie weiter, schließlich schon so eine Sache, überhaupt eine Autobiographie zu schreiben. „Teile daraus dann aber in der Öffentlichkeit vorzutragen und das
auch noch vor Leuten die man größten Teils kennt, das ist noch mal etwas ganz anderes".
Die Lesung beginnt mit der Szene, in der Möller den plötzlichen Herztod ihres Mannes beschreibt. Diese Passage ist, wie alle Erlebnisse die ihr sehr nahe gehen in der Ich-Form geschrieben. Der
Rest der Geschichte wird dagegen in der dritten Person erzählt und die Protagonistin hat Möller in „Hannah" umgetauft. „Das musste ich so machen um ein bisschen Abstand zu bekommen", erklärt sie.
Sonst sei das Buch aber durch und durch autobiographisch.
Und so scheut sich Möller auch nicht davor, die unangenehmen Lebensabschnitte zu beschreiben. Ihre Alkoholabhängigkeit wird dabei ebenso thematisiert, wie Depressionen und Ehekrisen. Dabei, so
betont sie, habe sie keinen Lebensratgeber schreiben wollen. „Aber natürlich kann es Menschen auch weiter helfen und Mut geben, wenn sie lesen, wie ich mit meinen Problemen fertig geworden
bin".
Langweilig wird das Buch dabei sicher nicht. Die Autorin beschreibt die verschiedenen Stationen ihres Lebens, auf denen sie vor allem ihrem Mann Georg folgte. Dabei führt sie ihre Reise von
Ankara über Frankfurt bis hin nach Madrid. „Wenn sie mich heute hier stehen sehen, repräsentiere ich wohl nicht mehr die typische untergeordnete Frau von damals", sagt sie. „Aber in den fünfziger
und sechziger Jahren bin ich wahrscheinlich genau das gewesen". Deshalb können sich gerade die Frauen, die ebenfalls in dieser Zeit jung waren und versuchten, die Balance zwischen Emanzipation
und Abhängigkeit zu finden, besonders gut mit ihr identifizieren.
26.08.2008 - Aar-Bote
Ein „leben" voller Liebe und Kampf
Ehemalige Heidenroderin liest im Gemeindehaus Kemel aus ihrem vierten Roman vor
Von Sabine Bongartz
KEMEL - Hilde Möller hat leben dürfen, aber auch leben müssen, ständig gekämpft und mehrere Schicksalsschläge erlitten. Sie wohnte in Isfahan, Brüssel, Ankara, Madrid und kehrte 1992 nach
Deutschland zurück. Mit 31 Jahren hatte sie sieben Kinder in acht Jahren zur Welt gebracht - in den 50er Jahren, als Pille, Gleichberechtigung oder Selbstbestimmung noch Fremdwörter waren.
Viele der Besucher ihrer Lesung im evangelischen Gemeindehaus Kemel kennen die Autorin noch aus der Zeit, als sie in Niedermeilingen lebte und duzen die gebürtige Stuttgarterin, die heute in
Mainz wohnt. Nach drei Romanen in fünf Jahren und einer anschließenden vierjährigen Schaffenspause hat sie nun in dem Buch „leben" ihr bewegtes und bewegendes Dasein aufgeschrieben. Den Titel
lässt sie mit Absicht klein geschrieben wirken, „weil es sich um eine Aktivität handelt", erklärt Möller.
Die Protagonistin des Buches heißt Hannah, doch bei der Beantwortung der Zuhörerfragen im Anschluss an ihre Lesung rutscht die Autorin automatisch immer wieder in die Ich-Form und verrät so:
„Hannah gleich Hilde". Die nächste Auflage wolle sie deshalb auch als reine Autobiographie bezeichnen. Da sie nie Tagebuch geführt habe, hätte sie 50 Jahre alte Dialoge natürlich nur mit einer
gewissen künstlerischen Freiheit wiedergeben können und sich somit verpflichtet gefühlt, das Wort Roman hinzuzufügen.
Zwischen Herbstblumen, Lautsprechern und ihrem Exposé sitzt nun eine Frau, die niemals aufzugeben scheint. Die sich nach der Schule zur Hotelfachfrau ausbilden lässt und nach der Geburt von
sieben Kindern auch noch zur Zahnarztassistentin. Das Schreiben sollte all die Jahre noch ein Traum bleiben, bis 2000 ihr erster Roman erschien.
Nach Sterilisation, Depression, Alkoholsucht und der erfolgreichen Überwindung all dessen mit Hilfe einer Psychoanalyse bricht Hilde Möllers herzkranker Mann Georg beim Spaziergang tot zusammen.
Damit beginnt auch das erste Kapitel ihres nunmehr vierten Buches. Ein Jahr später fällt ihr jüngster Sohn einem Raubmord zum Opfer. Die Autorin gesteht sich selbst ein, dass das Schreiben ihres
Buches sie letztendlich am Leben gehalten habe -„sonst wäre ich vielleicht nicht mehr hier".
Die gelesenen Passagen geben wichtige Stationen ihres Lebens wieder, unterbrochen von den passenden musikalischen Klängen vom Band. Dabei stehen Violine und Cello für die gelebte Trauer und
türkische Weisen oder die spanische Gitarre für die entsprechenden Zeiten im Ausland. Die Zuhörer zeigen sich amüsiert von den humorigen Textstellen, aber auch teilweise sehr ergriffen vom
erzählten Schicksal dieser Frau.
Dazu gehören nicht nur Scheidung oder Tod, sondern gerade in der Jugend der ständige Kampf gegen die gesellschaftlichen Zwänge und Vorgaben. „Die Jahre zwischen 1950 und 60 waren die verlogensten
Jahre überhaupt!" ruft Hilde Möller heute noch voller Empörung aus. Die Trümmerfrauen hatten eigentlich mehr als bewiesen, eigenständig das Leben meistern zu können. „Und plötzlich fing man
wieder an mit niedlichen Petticoats und trat freiwillig in die zweite Reihe zurück."
Der Mann gab den Lebensweg vor - im Buch wie im Leben. Der Papst höchstpersönlich verbot ihr auf Nachfrage des Arztes die Sterilisation nach dem fünften Kind. „Hannah entschied nicht mehr", so
schreibt Hilde Möller, „sie wurde entschieden". Sie hatte insofern Glück, dass ihr Mann sich in den 43 gemeinsamen Jahren ebenfalls änderte und den Kampf um Selbstachtung und Gleichberechtigung
mitging. Sie bewundert dieses Mitwachsen des Partners noch heute, „denn er hätte sich, von der Gesellschaft gestützt, auch gegen sie stellen können". Vor allem auch die männlichen Zuhörer
honorieren, in Worten und spontanem Applaus, Möllers großen Mut zur Ehrlichkeit, ihren Bewusstwerdungsprozess und die angewandte Lebenshilfe, die aus „leben" hervorgeht. Dieses Wort mag Hilde
Möller allerdings gar nicht hören, denn „es ist nichts dadurch leichter geworden!"
Dass diese selbstbewusste, gefasste Persönlichkeit in ihrer Jugend so stark von Selbstzweifeln geprägt gewesen sein soll, mag anfangs so recht niemand glauben. Doch zum Verständnis trägt das Buch
bei, dessen wichtigstes Anliegen lautet: Wir mussten immer kämpfen. Ihre Kinder hatte sie um Erlaubnis gefragt, aus Angst, sie könnten ihre Zeilen als Angriff verstehen Die betitelten „leben"
mittlerweile aber sogar als Liebesroman, freut sich die Mutter.
07.08.2008 - Mainzer Wochenblatt
"leben" lernen wie Hilde Möller
Hilde Möller veröffentlicht bereits ihren vierten Roman "leben"
Mainz (kf) - Vergangene Woche lud die Neumainzerin Hilde Möller zu einer Lesung aus ihrem neuen Roman „leben" ins Rathaus ein. Nicht etwa „das Leben", sondern die Aktion, die Tat zu „leben" ist
gemeint. Es ist ein autobiographischer Roman Möllers und die Handlung wird kurz beschrieben: „Zwei Ehen, drei Männer, vier Länder und viele Kinder. Glück und Selbstzweifel. Aufbrüche,
Zusammenbrüche, Schicksalsschläge - leben!"
Die Geschichte einer Frau, die grundsätzlich an sich gezweifelt hat. Als sie sich mehr oder minder spontan mit ihrem frisch angetrauten Harald nach Persien aufmacht, tut sie dies erstmalig ohne
vorher zu grübeln und das Thema auszudiskutieren. Die Ehe scheitert nach kurzer Zeit. Wieder in Deutschland lernt sie Georg kennen, den Mann fürs Leben, der jedoch mit seinem Selbstwertgefühl
immer ein Stückchen besser scheint. Auf dem Weg von Stadt zu Stadt, von Land zu Land hat Hannah immer wieder die selben Zweifel, doch es kommt ein Kind nach dem anderen zu Welt, sieben insgesamt,
bis sie sich zu einem Schritt entscheidet, der sie in die tiefsten Depressionen stürzen wird. Doch die Ehe wächst an Hannahs neu gewonnener Stärke, und nach langen Jahren scheint Ruhe eingekehrt
zu sein. Wie Hannahs Leben weitergeht, soll nicht verraten werden - das Werk ist im Alkyon Buchverlag erschienen und ist im Buchhandel erhältlich.
Während der Lesung unterstützt wurde Hilde Möller von Bernd Bott am Keyboard, der in den Gedanken- und Lesepausen Möllers die Zuhörer gekonnt in ihren Gefühlen begleitete. Christiane Gerhardt,
die Schwester Möllers und Präsidentin des Seniorenbeirats, hatte den Vorlese-Abend gestaltet und organisiert.
31.07.2008 - Harter Weg zu Selbstbewusstsein und Glück
Autorin Hilde Möller liest auf Einladung des Seniorenbeirats aus ihrem autobiographischen Roman "Leben"
Von Michael Heinze
ALTSTADT - Diese Premiere war ein voller Erfolg: Gut 100 Zuhörer wollten bei der ersten Lesung vom Arbeitskreis "Leben und Wohnen in
Mainz" des Seniorenbeirats im Valencia-Zimmer des Rathauses dabei sein. Der Mainzer Schriftstellerin Hilde Möller gelang es, die Besucher mit ihrem autobiografischen Roman "Leben" in der Seele zu
berühren.
"In dem Buch geht es im Grunde darum, dass meine Generation doch noch sehr in Hierarchiedenken erzogen worden ist", verriet die Autorin der AZ kurz vor Beginn der Lesung. "Und wie man sich von diesem Hierarchiedenken und fehlendem Selbstvertrauen befreien kann."
Hannah, die Protagonistin in Hilde Möllers viertem Roman, geht das Selbstwertgefühl völlig ab. Aber sie träumt von mehr als Kindern, Kochen, Einkaufen, Putzen, Waschen und Bügeln. Sie kämpft um Selbstwert, um Gleichberechtigung, um Gleichwertigkeit in der Partnerschaft. Ihr Weg ist hart. Gepflastert mit beinahe unüberwindbaren Krisen. Mit Rückschlägen. Alkoholproblemen. Zusammenbrüchen. Aus Träumen werden Alpträume, so dass sich Hannah fragt, ob sich das Weiterleben überhaupt noch lohnt. Sie entscheidet sich für das "Leben".
Mal schmunzelten die Leute in den voll besetzten Stuhlreihen, mal lachten sie leise - doch bei den ernsten, tief traurigen Passagen bekamen selbst hart gesottene Mannsbilder feuchte Augen. Die gleichermaßen eindringlichen wie anschaulichen Schilderungen von Situationen und Befindlichkeiten nahmen die Zuhörer gefangen. Bewegend vor allem die Stelle am Anfang, als Hannahs Mann Georg - mit dem sie 43 Jahre zusammen war - eines Tages bei einem gemeinsamen Spaziergang auf einem einsamen Wiesenstück tot zusammenbricht - und ihr Leben seinen Sinn zu verlieren scheint.
"Am Schreiben mag ich, dass ich hier meine Kreativität und Fantasie spielen lassen kann", erläuterte Hilde Möller, die in Stuttgart geboren wurde, 35 Jahre lang im Ausland - davon 28 Jahre in Madrid - lebte und nun seit fünf Jahren in Mainz wohnt. "In Romanen Menschen zu erschaffen, macht mir Spaß. Ich wundere mich immer, wie sie sich dann verselbständigen."