Rezension bei Amazon
SCHATTEN UMARMEN ist ein treffender Titel für dieses Buch. Es lässt mich eintauchen in eine Welt, die nicht unvertraut ist, in der man sich immer wieder selbst zu finden glaubt, die nicht gerade fremd, aber doch irgendwie ungreifbar bleibt. Ich hatte in einem Literaturforum Ausschnitte aus dem Text gelesen, die mich ansprachen, die aber zu kurz waren, um mir ein Urteil über das Ganze zu bilden - diese Dichte konnte man doch nicht ein zweihundert Seiten lang durchhalten - ich hatte mich geirrt, man kann. Am späten Vormittag habe ich mich mit dem Buch hingesetzt und konnte nicht mehr aufhören - um drei nachmittags war ich fertig. Dabei ist der Inhalt objektiv betrachtet alles Andere als spektakulär - die Liebesgeschichte zwischen einer Deutschen und einer Jüdin in Jerusalem, mit Seitenblicken auf die israelische Umwelt und den deutschen Hintergrund - aber das Engagement, mit dem die Autorin an beides herangeht, die Liebesbeziehung und die Welt Israels, ist so mitreißend, dass es schwer fällt das Buch aus der Hand zu legen - zumindest mir ist's so gegangen...
Von I. Frey Eggenschwiler
"Schatten umarmen" ist ein sehr sinnliches und feinfühliges Buch, das in Israel angesiedelt ist, und die Liebe zwischen Katharina aus Deutschland, und Lea, einer Israelin, beschreibt. Die
Vergangenheit, das Leid, das Lea's Familie in Deutschland während der Nazizeit erleben musste, wirft weiterhin seine Schatten über die jungen Leute.
Eine wunderbare Figur aus Hilde Möllers Geschichte ist auch Lea's Vater, der mit der Liebe zu seiner Tochter, seiner unerwarteten Offenheit und Toleranz, für Hoffnung auf Friede steht.
Hilde Möller webt viele kleine, bunte, fröhliche, aber auch traurige Ereignisse in ihren Roman ein, die mich nachhaltig faszinieren.
Sie weckt durch ihre Beschreibungen des Landes, der verschiedenen Völker, der Natur mit ihren Pflanzen und Düften, ein Interesse für Jerusalem, das zuvor bei mir noch nie aufgekommen ist. Ich bin
dankbar, dieses Werk entdeckt zu haben.
Von Totto978
Zuerst denkt man bei dem Titel an ein klassisches Frauenbuch. Nachdem mir die Autorin aber sagte, sie schreibe über das Leben wollte ich es dann doch mal versuchen.
Wer lange umschweifende Beschreibungen sucht, tut dies vergeblich. Die Charaktere sind aber trotzdem klar beschrieben. Wichtig sind die Beziehungen der Menschen untereinander. Sie sind es auch
die das Buch so interessant machen.
Die Betrachtung der Beziehung Deutschland Israel steht nicht im Mittelpunkt. Die Betrachtung ist frisch und zeitgemäß.
Schatten umarmen liest sich sehr schnell in einem durch und macht Lust auf mehr.
8. August 2013
Ein gefühlvolles Buch mit einem ernsten Hintergrund
Von Gamone
"Schatten umarmen" war mein erstes Buch dieser Thematik und es konnte mich absolut überzeugen.
Es ist gefühlvoll geschrieben und geht mit den Zweifeln des Neuentdeckten offen um. Der deutsch-jüdische Konflikt wird emotional, aber nicht verschleiert beschrieben.
Es ist wie eine Reise durch Israel, die in lebendigen Bilder beschrieben wird!
Von einem Kunden auf Amazon
Ich bin mehr oder weniger zufällig auf dieses Buch aufmerksam geworden. Und: ich bin sehr froh darüber.
Hilde Möller schildert auf sehr einfühlsame Weise, das vorsichtige Kennenlernen von Katherina aus Deutschland und der Israelin Lea.
Katherina beschließt mehr oder weniger von heut auf morgen nach Israel, da eine Gastprofessorin Myriam sie neugierig auf Israel gemacht hat. Sie wohnte bei ihrem Vater und dessen Schwester, die
sich ihrer Erziehung nach dem Tod ihrer Mutter angenommen hatte. Zu ihrem Vater hat sie kein so gutes Verhältnis.
Als sie nach Israel kommt, lernt sie über Myriam die junge Frau Lea kennen und ist verwirrt über die neuen Gefühle, die Lea in ihr auslöst.
Was sie noch nicht weiß - Lea geht es umgekehrt auf den "ersten Blick" ebenso. Eine vorsichtige und sinnliche Liebesbeziehung bahnt sich an...
Auch die sehr bildliche Schilderung von Israel ließ mich durch die Straßen Israels wandern und sie weckte sehr viele Erinnerungen in mir.
Rezension in den Lambda Nachrichten meines Buches
„Schatten umarmen“ erschienen im Kranichsteiner Literaturverlag
Vor allem für jene, die noch nie auf literarischer Ebene Israel beschrieben bekamen, ist dieser Roman von Hilde Möller ein wunderbarer Einstieg in dieses Land. Jerusalem als Hintergrund einer
tragisch-schönen Liebesgeschichte zweier junger Frauen, die sich gerade vom Elternhaus lösen und eine tiefe Liebe verbindet: Katharina, eine Deutsche, die zwar nicht religiös, aber zumindest im
Kontext christlicher Bräuche aufwächst und Lea, Jüdin und Tochter von Eltern, denen der Holocaust bis heute schwer zu schaffen macht, lernen einander durch Miriam kennen. Nachdem sie anfängliche
Barrieren betreffend ihrer politischen, historischen und philosophischen „Vergangenheit“ überwinden, lassen sie die Leser/innen an einer ungewöhnlich zarten und dennoch intensiven offenen Liebe
teilhaben. Hilde Möller gelingt es, die Intensität dieser Liebes- und Alltagsbeziehung vor dem Hintergrund unglaublich dichter Landschafts- und Stimmungsbeschreibungen darzustellen. Die Autorin
setzt auf ihren speziellen Stil, Sätze auch mal ohne Subjekt zu formulieren, was im Grunde der Dichtheit der Erzählung noch mehr Ausdruck verleiht.
WEIBER DIWAN
Rezensionszeitschrift Frühjahr 2003
Neuland (Schatten umarmen)
Katharina verlässt Deutschland und bricht nach Israel auf – motiviert durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte und Kultur dieses Landes und nicht zuletzt durch Miriam, Israelin und
Gastprofessorin für Hebraistik, für die Katharina große Symphatie empfindet. Bald nach ihrer Ankunft in Tel Aviv lernt sie eine Freundin Miriams kennen, die jüdische Lehrerin Lea aus Jerusalem.
Diese verhält sich der Deutschen gegenüber zunächst distanziert und abweisend. Dennoch kann keine der beiden Frauen das Interesse an der anderen leugnen. Dann übersiedelt Katharina nach Jerusalem
und beschließt, nie mehr von dort fortzugehen.
Mit sinnlichen, eindrucksvollen Bildern und in einer klaren Sprache vermag die Autorin diese Begegnung, die anfangs zögerliche und vorbehaltvolle Zuneigung und schließlich das wachsende Begehren
der beiden Protagonistinnen zu erzählen. Deren Liebesbeziehung wird zum einen in die Farben und Düfte des Landes verwoben, zum anderen in den historischen und den aktuellen Kontext gestellt. Die
deutsch-jüdische Vergangenheit dominiert die Gegenwart der beiden jungen Frauen ebenso wie der durch den Konflikt zwischen Israel und Palästina gewaltgeprägte Alltag.
Eine Geschichte vom Aufbrechen in Neuland, vom Überwinden der Konventionen, von der Liebe zu Israel und Jerusalem, von der Liebe zur Wüste – und die Geschichte einer Liebe zwischen zwei Frauen,
die den hoffnungsvollen Versuch des Brückenschlagens über die Unversöhnlichkeit hinweg zu leben beginnen ...
(Karin Ballauff)
08.07.2002 - Darmstädter Echo
"Schatten umarmen" von Hilde Möller
Liebe in Israel – Der Roman schildert eine schöne und schwierige Begegnung
„Schatten umarmen“ – zwei Worte umfassen das Buch wie selten ein Titel. Sie sind tiefgründig, bildhaft, sehnsüchtig, voller Hoffnung, und doch münden alle Bilder, alles Licht und Leben im Dunkel.
Erzählt wird die Geschichte Katharinas, einer jungen Deutschen, die ihre Heimat verlässt, um nach Israel zu gehen und nie wieder zurückzukehren. Vom ersten Augenblick an ist sie fasziniert von
diesem Land. Luft, Wärme und Licht, die Kulissen der Landschaft und ihrer Städte, die Gerüche, das Leben – sie saugt es mit allen Sinnen auf. Überall ist uralte Geschichte spürbar; aber auch die
jüngste Vergangenheit, die das Verhältnis von Deutschen und Juden überschattet, und die Gegenwart Israels mit ihren Konflikten.
In diesem Umfeld begegnet die Deutsche Katharina der Israelin Lea. Alle gegenseitigen Vorbelastungen, die Verletzlichkeiten, die tiefsitzende Ohnmacht, Brücken über die deutsch-jüdische
Vergangenheit hinweg zu bauen, werden überwunden durch ihre Liebe. Sie wächst über Grenzen und Konventionen hinweg, bis der gewaltschwangere israelisch-palästinensische Alltag alles wieder
zunichte macht.
Es ist ein sinnliches Buch, geschrieben in einer klaren, knappen Sprache, mit Bildern voller Licht und Schatten. Hinter den Worten steht Unausgesprochenes, tun sich Dimensionen jenseits des
Verstandes auf. Hilde Möllers Buch ist die Liebeserklärung an ein Land, die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe, einer gelebten Versöhnung, ist eine hoffnungsvolle Utopie, die die
konfliktreiche Vergangenheit und Gegenwart nicht leugnet.
Die Autorin, 1936 geboren, hat 35 Jahre im Ausland gelebt, in verschiedenen Berufen gearbeitet und mit ihrem Mann sieben Kinder heranwachsen lassen, bevor sie 1992 mit Schreiben begann. Ihr
erster Roman „. . . den Himmel mit Händen fassen“ erschien 2000 im Alkyon Verlag. Mit dem neuen Roman setzt der Kranichsteiner Literaturverlag seine kleine Reihe der Gegenwartsliteratur fort, die
als Pendant der im selben Verlag erscheinenden Reprints Darmstädter Autoren heranwächst.
(Heide Germann)
18.11.2002 Wiesbadener Kurier
Auf den Spuren der deutsch-jüdischen Vergangenheit
Autorin Hildegard Möller las in Hahn auf Einladung des Senioren-Kulturkreises aus ihrem Buch „Schatten umarmen“
Hahn. (blü) Für kurze Momente konnten sich die Besucher der Lesung womöglich vorstellen, tatsächlich in Israel zu sein. Die Textpassagen, die Hildegard Möller aus ihrem neuen Buch
„Schatten umarmen“ vorlas, schilderten sehr plastisch die Sinneseindrücke der Protagonistin bei ihrer Israelreise. Das Gefühl von Sonne und Wind auf der Haut, den Geruch von orientalischen
Speisen, das Stimmengewirr auf einem belebten Basar oder den Anblick eines farbenprächtigen Sonnenaufgangs. Unterstützt wurden diese Vorstellungen von den Folkloreliedern in jiddischer Sprache,
die Odeliar Lazar spielte. Auf Akkordeon und Klavier trug Lazar aus Tel Aviv, mal melancholische, mal lebhafte Stücke vor, die hervorragend zur Stimmung des Textes passten. Die Lesung fand im
„Taunus“ statt und wurde vom Seniorenkulturkreis organisiert.
Genauso eindringlich und unmittelbar wie die Zuhörer an den Wahrnehmungen der Romanfigur Katharina teilnahmen, konnten sie auch deren Gefühle miterleben. Und davon gibt es reichlich in der
konfliktgeladenen Geschichte: Die deutsche Katharina lernt auf ihrer Reise die jüdische Lea kennen. Lea lehnt Katharina zunächst ab, weil ihre eigenen Großeltern von den Nazis umgebracht worden
sind. Und so wiederholt sich in der Begegnung der beiden Frauen eine schon häufig geführte Diskussion über die Frage, welche Schuld und Verantwortung junge Deutsche an den Greueltaten ihrer
Vorfahren tragen und wie eine Versöhnung zwischen den Kulturen dennoch möglich ist.
Möller genügte es nicht, die deutsch-jüdische Vergangenheit zu behandeln, sondern schneidet in ihrem Buch auch den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern sowie das Schicksal der
Beduinen an. Der Text wirkt teilweise überladen an politischen Themen: so als wolle Möller jede Chance nutzen, beim Leser für Aussöhnung, Frieden und Verständnis zu werben. Die Autorin zeigt in
ihrer Erzählung sehr viel Verständnis für Israelis, Deutsche und Palästinenser ohne aber Lösungen zu bieten.
Die Romanfiguren Lea und Katharina finden zu einer sehr persönlichen Klärung und überwinden durch schrittweise Annäherung und Dialog die historische Barriere, die zwischen ihnen steht. Die
beiden werden nicht nur Freundinnen, sondern sogar ein Paar.
Möller lebte 35 Jahre lang im Ausland. Zu ihren Stationen zählten Isfahan, Brüssel, Ankara und Madrid, aber nie Israel. Das Land habe sie aber schon immer fasziniert und die antisemitische
Haltung ihres Vaters habe sie zum Protest veranlasst, sagte Möller.